diff --git a/content/articles/0007-rueckblick-wieviel-smartphone-braucht-das-kind/index.md b/content/articles/0007-rueckblick-wieviel-smartphone-braucht-das-kind/index.md new file mode 100644 index 00000000..6326a653 --- /dev/null +++ b/content/articles/0007-rueckblick-wieviel-smartphone-braucht-das-kind/index.md @@ -0,0 +1,97 @@ +--- +kind: article +created_at: 2014-03-27 +title: Wieviel Smartphone braucht das Kind? +subtitle: Rückblick auf den Vortrag beim Elternabend +refers_to: activities/201403-wieviel-smartphone-braucht-das-kind +author: Princess +--- +Zwar war es der Elternbeirat der Seewiesenschule Esslingen, der uns zum +Thema „Wieviel Smartphone braucht das Kind?“ eingeladen hatte, +es war dann aber auch die +Rektorin der Schule da. Vom Kollegium offenbar aber niemand (für die +wäre die erste Reihe sogar reserviert gewesen). Die Schule überlegt, ein +Handyverbot auszusprechen. + +Wie für einen Elternabend sicher immer noch typisch waren 5 Väter und +ca. 50 Mütter anwesend, ich fand das schonmal richtig gut besucht! + +Zu Beginn meiner Vorträge erzähle ich immer erstmal ein wenig über den +CCC(S) und über mich. Auch diesmal kannten uns nur wenige im Vorfeld. + +Ich hatte eine Agenda vorbereitet, die die Möglichkeiten des Internet +aufzeigte, die Themen Datenschutz und Privatsphäre, Technische Tücken +von Smartphones, Rechtliches (in Anlehnung an den Vortrag von Michael), +Technische Möglichkeiten (wo ich dann die „Taschenrechner-Lösung“ mal +vorgestellt habe), pädagogische Implikationen (wieviel Medienkonsum +sollte denn erlaubt sein), sowie demokratische Aspekte. + +Ein ambitioniertes Programm für 90 Minuten. Im Vorfeld hatte ich mit der +Dame vom Elternbeirat telefoniert und sie bestätigte mir, daß es +konservative Eltern gäbe, aber auch „fortschrittliche“, die einfach die +neuen/aktuellen Technologien sehen. Die von mir gefürchteten +„Helikoptereltern“ waren nicht dabei, aber vielleicht habe ich denen mit +einigen meiner Aussagen auch bißchen den Wind aus den Segeln genommen. + +Bei den „technischen Tücken“ bin ich zuerst auf die Abofallen +eingegangen, dazu habe ich keine Mühen gescheut und eine Werbepause bei +VIVA mitnotiert. Erschreckenderweise kannten die Eltern diese schlimmen +Angebote alle nicht! (Ich schon. ich gucke heimlich +Musikfernsehen...;-)) + +Bei den weiteren Tücken habe ich dann einige Apps genannt, die mehr +Daten übertragen als für ihre eigentliche Funktion notwendig. + +Auf Interesse stießen auch die rechtlichen Fragen. Ich denke, daß +Schüler hier aufgeklärt werden müssen, nicht nur beim Thema +Urheberrecht, auch beim Thema Persönlichkeitsrecht (ungefragt Fotos +machen und online stellen). Wir kamen dann auch +auf Abmahnungen zu sprechen und gerade als ich sagte in meinem +Bekanntenkreis wäre das auch etlichen passiert, daß ihnen ein +Abmahnschreiben ins Haus geflattert wäre, outete sich eine Mutter. Bei +der stand sogar die Polizei morgens vor der Tür. Es ging glimpflich ab, +denn sie konnte glaubhaft versichern, nicht zu wissen was da passiert +sein konnte. + +Ein bißchen schade war, daß die Leut erst gegen Ende des Vortrags damit +rausrückten, daß sie sich unter dem Begriff „peer2peer“ nichts +vorstellen können. Ich hatte ausdrücklich darauf hingewiesen, daß ich +alles erklären würde, was mir möglich ist und dass sie ruhig fragen +sollen! + +Bei den „pädagogischen Implikationen“ habe ich elegant umschifft, daß +ich selber ja nun keine Mutter bin. Aber ich habe genug Beispiele aus +meinerm Umfeld für alles Mögliche. Weiterhin bin ich auch darauf +eingegangen, wie wir eigentlich aufgewachsen sind (die Eltern sind ja in +einem ähnlichen Alter wie ich). Fernsehen gab es nur dosiert („und +erinnern Sie sich, es gab nen SENDESCHLUSS!“ ;-)) und wir waren draußen +alleine und ohne Telefon unterwegs. Außerdem bin ich auch auf den +Suchtfaktor und die Vorbildfunktion eingegangen. Wenn die Eltern beim +Essen Nachrichten lesen, wenn das Phone piepst, kann ich es den Kindern +schlecht verbieten. + +Ich denke, ich konnte 'rüberbringen, daß die Welt der Smartphones einges +an Arbeit bedeutet. Das fängt mit dem passenden Tarif an. + +Nachdem das Grundgerüst für meinen Vortrag stand, stieß ich auf [die +Broschüre „smart mobil“ von klicksafe.de](http://www.klicksafe.de/service/materialien/broschueren-ratgeber/smart-mobil-elternratgeber-handys-smartphones-mobile-netze/). Diese greift alle Themen auf, +die ich auch angesprochen habe (was ich beruhigend für meine Auswahl +fand) und sie erklärt wirklich sehr gut und umfassend. Das sind zwar 50 +Seiten (A5, gut aufgegliedert!), aber wenn die Eltern DAS auswendig +lernen, sind sie erstmal gewappnet… + +Wir haben auch noch kurz Jugendschutzfilter diskutiert. Ich sehe diese +kritisch, weil sie oft zuviel oder zuwenig wegfiltern und ich eigentlich +nicht möchte, daß in einer Demokratie Jugendliche mit Zensur großwerden. +Da muß es andere Möglichkeiten geben. + +Aus der Reihe „einem CCCler wird umfassendes Wissen zugetraut“: Ich habe +auch auf den nächsten Vortrag hingewiesen, Alternativen zu WhatsApp. Die +wollten die Alternativen dann gleich *von mir* wissen, ebenso wie die +gängigsten p2p Clients heißen. Da endet dann aber auch mal mein Wissen. + +Insgesamt bin ich zufrieden mit der Veranstaltung. +Ich habe ausdrücklich keine Schlußempfehlung für die Schule/die Eltern +gegeben. Ich habe lediglich versucht, daß Thema von allen Seiten zu +beleuchten. +