Blogartikel Rückblick Smartphones Schule

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Stefan Schlott 2014-04-17 10:52:43 +02:00
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kind: article
created_at: 2014-03-27
title: Wieviel Smartphone braucht das Kind?
subtitle: Rückblick auf den Vortrag beim Elternabend
refers_to: activities/201403-wieviel-smartphone-braucht-das-kind
author: Princess
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Zwar war es der Elternbeirat der Seewiesenschule Esslingen, der uns zum
Thema „Wieviel Smartphone braucht das Kind?“ eingeladen hatte,
es war dann aber auch die
Rektorin der Schule da. Vom Kollegium offenbar aber niemand (für die
wäre die erste Reihe sogar reserviert gewesen). Die Schule überlegt, ein
Handyverbot auszusprechen.
Wie für einen Elternabend sicher immer noch typisch waren 5 Väter und
ca. 50 Mütter anwesend, ich fand das schonmal richtig gut besucht!
Zu Beginn meiner Vorträge erzähle ich immer erstmal ein wenig über den
CCC(S) und über mich. Auch diesmal kannten uns nur wenige im Vorfeld.
Ich hatte eine Agenda vorbereitet, die die Möglichkeiten des Internet
aufzeigte, die Themen Datenschutz und Privatsphäre, Technische Tücken
von Smartphones, Rechtliches (in Anlehnung an den Vortrag von Michael),
Technische Möglichkeiten (wo ich dann die „Taschenrechner-Lösung“ mal
vorgestellt habe), pädagogische Implikationen (wieviel Medienkonsum
sollte denn erlaubt sein), sowie demokratische Aspekte.
Ein ambitioniertes Programm für 90 Minuten. Im Vorfeld hatte ich mit der
Dame vom Elternbeirat telefoniert und sie bestätigte mir, daß es
konservative Eltern gäbe, aber auch „fortschrittliche“, die einfach die
neuen/aktuellen Technologien sehen. Die von mir gefürchteten
„Helikoptereltern“ waren nicht dabei, aber vielleicht habe ich denen mit
einigen meiner Aussagen auch bißchen den Wind aus den Segeln genommen.
Bei den „technischen Tücken“ bin ich zuerst auf die Abofallen
eingegangen, dazu habe ich keine Mühen gescheut und eine Werbepause bei
VIVA mitnotiert. Erschreckenderweise kannten die Eltern diese schlimmen
Angebote alle nicht! (Ich schon. ich gucke heimlich
Musikfernsehen...;-))
Bei den weiteren Tücken habe ich dann einige Apps genannt, die mehr
Daten übertragen als für ihre eigentliche Funktion notwendig.
Auf Interesse stießen auch die rechtlichen Fragen. Ich denke, daß
Schüler hier aufgeklärt werden müssen, nicht nur beim Thema
Urheberrecht, auch beim Thema Persönlichkeitsrecht (ungefragt Fotos
machen und online stellen). Wir kamen dann auch
auf Abmahnungen zu sprechen und gerade als ich sagte in meinem
Bekanntenkreis wäre das auch etlichen passiert, daß ihnen ein
Abmahnschreiben ins Haus geflattert wäre, outete sich eine Mutter. Bei
der stand sogar die Polizei morgens vor der Tür. Es ging glimpflich ab,
denn sie konnte glaubhaft versichern, nicht zu wissen was da passiert
sein konnte.
Ein bißchen schade war, daß die Leut erst gegen Ende des Vortrags damit
rausrückten, daß sie sich unter dem Begriff „peer2peer“ nichts
vorstellen können. Ich hatte ausdrücklich darauf hingewiesen, daß ich
alles erklären würde, was mir möglich ist und dass sie ruhig fragen
sollen!
Bei den „pädagogischen Implikationen“ habe ich elegant umschifft, daß
ich selber ja nun keine Mutter bin. Aber ich habe genug Beispiele aus
meinerm Umfeld für alles Mögliche. Weiterhin bin ich auch darauf
eingegangen, wie wir eigentlich aufgewachsen sind (die Eltern sind ja in
einem ähnlichen Alter wie ich). Fernsehen gab es nur dosiert („und
erinnern Sie sich, es gab nen SENDESCHLUSS!“ ;-)) und wir waren draußen
alleine und ohne Telefon unterwegs. Außerdem bin ich auch auf den
Suchtfaktor und die Vorbildfunktion eingegangen. Wenn die Eltern beim
Essen Nachrichten lesen, wenn das Phone piepst, kann ich es den Kindern
schlecht verbieten.
Ich denke, ich konnte 'rüberbringen, daß die Welt der Smartphones einges
an Arbeit bedeutet. Das fängt mit dem passenden Tarif an.
Nachdem das Grundgerüst für meinen Vortrag stand, stieß ich auf [die
Broschüre „smart mobil“ von klicksafe.de](http://www.klicksafe.de/service/materialien/broschueren-ratgeber/smart-mobil-elternratgeber-handys-smartphones-mobile-netze/). Diese greift alle Themen auf,
die ich auch angesprochen habe (was ich beruhigend für meine Auswahl
fand) und sie erklärt wirklich sehr gut und umfassend. Das sind zwar 50
Seiten (A5, gut aufgegliedert!), aber wenn die Eltern DAS auswendig
lernen, sind sie erstmal gewappnet…
Wir haben auch noch kurz Jugendschutzfilter diskutiert. Ich sehe diese
kritisch, weil sie oft zuviel oder zuwenig wegfiltern und ich eigentlich
nicht möchte, daß in einer Demokratie Jugendliche mit Zensur großwerden.
Da muß es andere Möglichkeiten geben.
Aus der Reihe „einem CCCler wird umfassendes Wissen zugetraut“: Ich habe
auch auf den nächsten Vortrag hingewiesen, Alternativen zu WhatsApp. Die
wollten die Alternativen dann gleich *von mir* wissen, ebenso wie die
gängigsten p2p Clients heißen. Da endet dann aber auch mal mein Wissen.
Insgesamt bin ich zufrieden mit der Veranstaltung.
Ich habe ausdrücklich keine Schlußempfehlung für die Schule/die Eltern
gegeben. Ich habe lediglich versucht, daß Thema von allen Seiten zu
beleuchten.