cccs-website/content/activities/201802-erfassungsangst-erfassungslust.md
Thomas Hochstein 9ccd6b4639 Move from events to activities.
According to the documentation, "events" is
reserved for talks organised by the CCCS,
while "activites" is for talks with invited
speakers from the CCCS.

This talk does not fit in any of these
categories, but it fits better in the latter.
Former "interesting" talks have been
"activities", too.

Please review.

Signed-off-by: Thomas Hochstein <thh@inter.net>
2018-04-25 08:55:56 +02:00

33 lines
1.6 KiB
Markdown
Raw Blame History

This file contains ambiguous Unicode characters

This file contains Unicode characters that might be confused with other characters. If you think that this is intentional, you can safely ignore this warning. Use the Escape button to reveal them.

---
kind: event
startdate: 2018-02-07T19:00:00Z
duration: 2h
title: "Erfassungsangst Erfassungslust: Vom Protest gegen die Volkszählung 1987 zu den Selbstinszenierungen in den Sozialen Medien"
speakers:
-
name: "Prof. Dr. Andreas Bernard"
affiliation: "Leuphana Universität Lüneburg"
location:
location: stadtarchiv
public: true
---
In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Umgang mit der Erfassung
persönlicher Daten auf radikale Weise geändert. Vergleicht man den
berüchtigten „Mantelbogen“ der Volkszählung von 1987 mit dem Anmeldeprofil
eines Sozialen Netzwerks wie Facebook oder Instagram, wirken die
kollektiven Ängste und Boykottaufrufe, die damals Hunderttausende von
Menschen auf die Straße trieben, wie Zeugnisse einer rätselhaften
Massenpsychose. Warum lösten Fragen nach der Größe der eigenen Wohnung
oder dem bevorzugten öffentlichen Verkehrsmittel in den 1980er Jahren so
starke Bedrohungsphantasien aus? Und warum geben wir in der digitalen
Kultur von heute wesentlich intimere persönliche Informationen in aller
Freiwilligkeit preis, ohne diese Offenlegung als bedrohlich zu empfinden?
Der Vortrag versucht die irritierende Verschiebung von der Erfassungsangst
der 1980er Jahre zur Erfassungslust von heute nachzuzeichnen und ihre
Gründe zu deuten.
Andreas Bernard schreibt für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“
und ist Professor am „Center for Digital Cultures“ der Leuphana
Universität Lüneburg. Im S. Fischer Verlag erschien von ihm 2017
„Komplizen des Erkennungsdienstes. Das Selbst in der digitalen Kultur“.